"Wenn ich nur wüsste, was richtig ist!" - Sagst du dir das auch manchmal?

Wenn es um Lebensentscheidungen geht, große oder kleine, fragen wir uns oft: Was ist richtig?Diese Frage ist so naheliegend, aber leider ganz und gar unproduktiv. Warum?

Wenn wir "richtig" sagen, meinen wir damit im Grunde: Kann ich mit den Folgen dieser Entscheidung leben? Werde ich damit glücklich sein? Die Crux ist: Im Vorhinein können wir das nie mit Sicherheit wissen. Eine Entscheidung kann noch so gut überlegt und vernünftig sein, wenn wir schließlich da angekommen sind, wohin sie uns geführt hat - diese Beziehung, dieser Job, dieses Mittagessen - müssen wir uns vielleicht eingestehen, dass es da gar nicht so toll ist, wie wir es uns vorgestellt haben.

Für die Selbstkritischen schlägt jetzt die Stunde der Selbstgeißelung: "Wie konnte ich nur?" "Hätte ich doch!" "Das war die falsche Entscheidung!"

Aber all diese Gedanken entspringen einem Denkfehler, nämlich der Vorstellung, dass es überhaupt "richtige" Entscheidungen gibt; Entscheidungen, die mich mit absoluter Sicherheit glücklich machen werden. Denn Sicherheit in Bezug auf die Zukunft gibt es nicht. Wenn ich mich noch so gut informiere, wenn ich abwäge, Fakten sammle, mir die gewünschte Zukunft glasklar vorstelle, meine Intuition oder Gott oder meine geistigen Führer um Hilfe bitte - das Ergebnis kann ich trotzdem nicht kontrollieren. Immer gilt: Ich denke, und dann kommt das Leben.

Was also tun, wenn es keine richtigen Entscheidungen gibt? Was tun, wenn wir zwischen so vielen Möglichkeiten wählen müssen?
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Du kannst jede Entscheidung "richtig machen", sie für richtig erklären. Vereinfacht gesagt, bedeutet das: Ich akzeptiere die Folgen und mache das Beste daraus.

"Falsches" Mittagessen bestellt?
  • Ich könnte eine Mutprobe daraus machen: Dem Kellner erklären, warum es mir nicht schmeckt, und das Gericht zurückgehen lassen.
  • Ich könnte würdigen, dass ich durch diese Bestellung erkannt habe, dass mir dieses Gericht nicht schmeckt.
  • Ich könnte nur die Beilagen oder den Salat essen und mir sagen: Gut für die Figur.
  • Ich könnte entscheiden, keine große Sache daraus zu machen und mich einfach nicht darüber zu ärgern.
  • ... (Was fällt dir noch ein?)
"Falsche" Beziehung eingegangen?
  • Ich könnte herausfinden, womit er / sie mich triggert und mich auf den Weg machen, das in mir zu heilen.
  • Ich könnte mich wieder trennen und mir die Vorteile meiner wiedererlangten Ungebundenheit bewusst machen.
  • Ich könnte meinen Freundinnen erzählen, wie schlecht ich es erwischt habe, und deren Mitgefühl genießen.
  • Ich könnte mich entschließen, alles in dieser Beziehung zu lernen, was es für mich zu lernen gibt, und mich dabei von einer Therapeutin oder einem Coach unterstützen zu lassen.
  • ... (Was fällt dir noch ein?)
Ich bin auch nicht verloren, wenn "falsche Entscheidung" bedeuten sollte, dass ich etwas getan habe, was nicht meinen Werten entspricht; wenn ich mich mit meiner Entscheidung, Handlung oder Nicht-Handlung in gewisser Weise schuldig gemacht habe. Ich kann wieder gut machen, was ich wieder gut machen kann und lernen, mir zu vergeben, was ich nicht wieder gut machen kann. Bei großen Verfehlungen mag das eine Lebensaufgabe sein, aber wer sich ihr stellt, wächst weit über sich hinaus - und wird gerade dadurch zum Segen für andere.

Zum Abschluss noch ein wenig Leichtigkeit aus dem Film "Best Exotic Marygold Hotel:
"Am Ende wird alles in Ordnung sein. Wenn es noch nicht in Ordnung ist, ist es auch noch nicht das Ende."
Also: Es ist nie zu spät, aus einer falschen Entscheidung eine richtige zu machen.

Von Herzen,
Reingard Gschaider

P.S.
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P.P.S.
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